Wegwarte

Wegwarte
Weg|war|te 〈f. 19〉 Gemeine \Wegwarte Sommerblume auf Wiesen u. Brachland mit großen blauen Blüten, Salatpflanze: Cichorium intybus; Sy Zichorie [<mhd. weg(e)wart(e), mlat. sponsa solis „Braut der Sonne“ (da sie ihre Blüten erst bei Sonnenaufgang öffnet); eigtl. „die nach dem Weg der Sonne am Himmel Ausschauende“]

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Weg|war|te, Wegewarte, die:
(zu den Korbblütlern gehörende) Pflanze mit dunkelgrünen, lanzettförmigen Blättern u. zarten, strahlenförmigen, meist hellblauen Blüten.

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Wegwarte,
 
Zichori|e, Cichorium, Gattung der Korbblütler mit acht Milchsaft führenden Arten, v. a. im Mittelmeergebiet. Die einzige einheimische Art ist die Gemeine Wegwarte (Kaffeezichorie, Cichorium intybus), eine an Wegrändern häufig vorkommende, 30-130 cm hohe Staude mit schrotsägeförmigen Grundblättern, lanzettlichen oberen Stängelblättern und hellblauen, seltener weißen Zungenblüten. Sie wird in zwei Kulturvarietäten angebaut: als Chicorée und als Wurzelzichorie, deren Wurzeln geröstet und gemahlen als Kaffeeersatz verwendet werden.
 
 
Von Dioskurides wird die Gemeine Wegwarte als Arzneimittel gegen Augenkrankheiten und Vergiftungen genannt. Sie wurde bei Griechen und Römern auch als Gemüse gegessen. Blüten, Wurzel und Kraut wurden seit dem Mittelalter zur Arzneiherstellung verwendet. Eine frühe Abbildung enthält das Kräuterbuch von Hieronymus Brunschwig (* etwa 1430, ✝ etwa 1512). Als Kaffeesurrogat soll sie zuerst Ende des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden, dann Anfang des 18. Jahrhunderts in Arnstadt (Thüringen) verwendet worden sein. Für Anbau und Verarbeitung erhielt C. G. Foerster 1770 preußische Privilegien. Einen besonderen Aufschwung erfuhr die Zichorienkaffeeproduktion durch die Kontinentalsperre Napoleons I.

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Weg|war|te, Wegewarte, die: (zu den Korbblütlern gehörende) Pflanze mit dunkelgrünen, lanzettlichen Blättern u. zarten, strahlenförmigen, meist hellblauen Blüten.

Universal-Lexikon. 2012.

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